Erinnerungen
Aus Hinte – Für Hinte
Vorab - mit Hinte ist natürlich die gesamte Gemeinde gemeint!
Warum habe ich diesen Slogan gewählt?
In den kommenden Wochen möchte ich diese mit Euch teilen....
Vielleicht hat der Eine oder Andere ähnliches erlebt – vielleicht sogar mit mir.
Kommentare sind erbeten.
Suurhusen (1.100 Einwohner)
Auch wenn ich nicht mehr dort wohne, bin ich immer gern in Suurhusen.
In Suurhusen bin ich aufgewachsen. Meine ersten 30 Jahre habe ich dort verbracht. Meine jüngere Schwester und ich hatten eine gute Kindheit. Dafür haben meine Eltern gesorgt, die leider viel zu früh verstorben sind.
Ich erinnere mich daran, wie meine Freunde und ich den schiefen Kirchturm von innen erforscht haben. Ich erinnere mich auch daran, dass der Schlüssel für die Eingangstür der Kirche riesig war. Wir wussten, wo er aufbewahrt wurde und konnten ihn das eine oder andere Mal unbemerkt für unsere Erkundungen „nutzen“. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten….
Im kleinen „Waterlösen“, der sich durchs Dorf schlängelt, fingen wir unsere ersten Aale. In heißen Sommern badeten wir bei der „Eisenbahnbrücke“. Das war nicht ungefährlich.
Nicht nur durch den schiefsten Turm der Welt, sondern auch durch den Fußball ist Suurhusen überregional bekannt.
Das Fußballspielen erlernte ich bei der Concordia. Mit 7 Jahren begann meine „Karriere“ in der E-Jugend. Später im Herrenbereich haben wir mit den großen Vereinen im Umkreis mithalten können. Gefürchtet bei den Gegnern war unser „Platz 2“. Eine Mischung aus Schlacke und Rasen, oben im Hammrich in Richtung Marienwehr. Da würde man heute wahrscheinlich noch nicht mal Schafe halten.
Dort, wo früher sonntags im Dorf Fußball gespielt wurde, steht heute der rundum gelungene Wohnpark Concordia. Die Concorden wurden umgesiedelt und spielen heute direkt neben dem schiefsten Turm der Welt. Durchaus ein Privileg.
Erwähnen möchte ich unbedingt noch das Museum Landarbeiterhaus. Einige Exponate unserer Familie sind dort ausgestellt. So auch das Bundesverdienstkreuz meines Ur-Großvaters. Ehrenamtlich haben meine Frau und ich uns lange dort betätigt. Ein Besuch im Landarbeiterhaus ist Pflicht und das Haus muss der Nachwelt erhalten bleiben.
Heute habe ich noch viele Freunde und Verwandte im Ort. Ach ja, apropos Verwandte… ich bin auch „passives Mitglied“ der freiwilligen Feuerwehr von Suurhusen.
Loppersum (ca. 1.450 Einwohner)
Loppersum ist die zweitgrößte Ortschaft in der Gemeinde Hinte.
Ich bin dort 4 Jahre zur Grundschule gegangen. Mit den ersten Schuljahren verbinde ich fast nur Gutes. Die erste Klassenlehrerin ist immer die Beste und bleibt deshalb ewig in Erinnerung. Beim Hausmeister der Schule gab es in der großen Pause den besten Kakao.
Zum Frisör wurde ich von meiner Mutter immer nach Loppersum geschickt. Mit dem Fahrrad. Das war damals eine gefühlte Weltreise. Der Friseurmeister (die Loppersumer wissen, wer gemeint ist) hat mir die Haare IMMER (!!) zu kurz geschnitten. Einmal sogar so kurz, dass ich den Schulbesuch am Folgetag verweigert habe…
Ach ja – Fußball habe ich in Loppersum auch gespielt. Was auch sonst. Damals hatten Suurhusen und Loppersum in der Jugend eine Spielgemeinschaft. Auch daran denke ich immer noch gerne zurück.
Es gibt eine weitere Besonderheit, die mir ebenfalls in lebhafter Erinnerung geblieben ist. Saßen wir nach dem Training beim gemeinsamen Bierchen, wurde dieses oft von maritimen Klängen begleitet. Im Sportheim probte damals der legendäre, aus viel Dorfprominenz bestehende Loppersumer Shanty-Chor. Das war schon eine Besonderheit.
Viele schöne Stunden habe ich auch im altehrwürdigen Dorfkrug zu Loppersum verbracht. Wenn wir Samstagabend oder besser gesagt Sonntagmorgen vom Feiern nach Hause kamen (die ältere Generation erinnert sich sicher an das Allotria, eine Diskothek in Rechtsupweg), sind wir nicht selten bei Tante Mimi und Onkel Enno eingekehrt. „Gifft noch wat tau eeten?“, fragten wir. An jedem Wochenende war dort im Saal irgendeine Feier und immer blieb vom kalten Buffet etwas übrig. In der Regel gab es aus dem großen Plastikeimer Kartoffelsalat „a la Mimi“ und ein Schnitzel vom Buffet. Während wir aßen, sahen wir den Stammgästen beim knobeln zu. Zwei Knobel im Knobelbecher und ein Bierdeckel. Bei den Würfen zählten Augen. Die meisten Knobelwürfe trugen Namen von Loppersumer Persönlichkeiten. Es dauerte, bis ich die Spielregeln einigermaßen verstanden hatte, obwohl ich das Spiel selbst nie gespielt habe. Na, kennt noch jemand das Würfelspiel?
Canhusen (ca. 170 Einwohner)
Mein Großvater hat nach seiner Flucht aus Ostpreußen viele Jahre in Canhusen gelebt. Ich kann mich daran erinnern, dass wir ihn oft dort besucht haben. In dem kleinen Kanal, der in die Ortschaft führt, habe ich das Angeln erlernt. Mein Opa hat es mir beigebracht und damit eine Leidenschaft in mir geweckt, die bis heute anhält.
Die Grundschule habe ich – wie bereits erwähnt – in Loppersum besucht. Wir wurden damals mit dem Schulbus aus Suurhusen abgeholt und nach Schulschluss wieder nach Hause gefahren. Sowohl der Hin- als auch der Rückweg führte uns über Canhusen. Ich erinnere mich noch ziemlich genau daran, dass Canhusen damals viel weiter weg gewesen sein muss, als heute….
Mit seinen ca. 170 Einwohnern ist Canhusen zwar die kleinste Ortschaft in der Gemeinde Hinte, aber in den letzten Jahren hat Canhusen einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt. Das liegt an den Windkraftanlagen, die dort errichtet wurden und den Menschen, die sich dagegen zur Wehr setzen.
Schon vor Wochen habe ich mich mit zwei netten Menschen von der Bürgerinitiative Weitblick in Canhusen getroffen und mich über deren aktuelle Situation informiert. Aus diesem Treffen habe ich wichtige Erkenntnisse mitgenommen.
Mir scheint, dass ich als Kind nicht genug Zeit in Canhusen verbracht habe. Als Erwachsener sieht man das Alles mit anderen Augen. Vor allem der Dorfkern hat Charakter und sehr viel Charme.
Groß-Midlum (ca. 670 Einwohner)
In der Zeit von 1994 bis 2001 habe ich in Groß-Midlum gelebt. Für mich war es ein sehr wichtiger Lebensabschnitt. Meine Frau und ich haben unser erstes eigenes Heim bezogen und in dieser Zeit sind unsere beiden Söhne sind zur Welt gekommen. Meine Jungs – geboren 1996 und 1997 - haben dort ihre ersten Lebensjahre verbracht.
Wie so oft kam der erste Kontakt über den Fußball zustande. Nach einer langen Verletzungspause wollte ich eigentlich die Fußballschuhe an den berühmten Nagel hängen. In Groß-Midlum wurde ich auf die kickenden Milmer Jungs aufmerksam. Weil ich viele Spieler und den damaligen Trainer gut kannte, ging ich ab und an zum Training. Da das Training mir großen Spaß bereitete und wieder einen gewissen Ehrgeiz in mir erweckte, entschied ich mich, doch noch ein paar Jahre Fußball dran zu hängen. Es war eine gute Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Aus der Zeit sind viele schöne Erinnerungen und Freundschaften geblieben.
Ach ja, neben Fußball habe ich für Groß-Midlum auch Tischtennis gespielt. Über Jahre waren wir als Mannschaft durchaus erfolgreich.
Überhaupt sind mir im Zusammenhang mit Groß-Midlum die Herzlichkeit und die große Bereitschaft fürs Ehrenamt in Erinnerung geblieben. Ich denke auch gerne zurück an die gute Nachbarschaft im Ort, wo man sich gegenseitig immer gerne geholfen hat.
Als Umkleidekabine nutzen die Fußballer damals die Räumlichkeiten der örtlichen Dorfgaststätte. Das hatte Vorteile. Heimsiege konnten gleich an Ort und Stelle gefeiert werden. Aber ein Nachteil war natürlich, dass es dort doch sehr beengt war.
An der Spitze der Freien Turnerschaft Groß-Midlum e. V. war damals ein Mann, dessen Initialen dort im Ort wohl fast jeder kennt: HGU. Er war es auch, der mich nach Beendigung meiner aktiven „Karriere“ als Fußballer in den geschäftsführenden Vorstand von Groß-Midlum holte. Gemeinsam mit weiteren Vorstandskollegen schafften wir es binnen weniger Jahre den Verein so aufzustellen, wie es Groß-Midlum verdient hatte. Hervorzuheben ist die Planung, Finanzierung und der Bau des vereinseigenen Sportheimes. Heute immer noch Stolz und zentraler Anlaufpunkt der Milmer*innen.
In der Zeit von 1994 bis 2001 habe ich in Groß-Midlum gelebt. Für mich war es ein sehr wichtiger Lebensabschnitt. Meine Frau und ich haben unser erstes eigenes Heim bezogen und in dieser Zeit sind unsere beiden Söhne sind zur Welt gekommen. Meine Jungs – geboren 1996 und 1997 - haben dort ihre ersten Lebensjahre verbracht.
Wie so oft kam der erste Kontakt über den Fußball zustande. Nach einer langen Verletzungspause wollte ich eigentlich die Fußballschuhe an den berühmten Nagel hängen. In Groß-Midlum wurde ich auf die kickenden Milmer Jungs aufmerksam. Weil ich viele Spieler und den damaligen Trainer gut kannte, ging ich ab und an zum Training. Da das Training mir großen Spaß bereitete und wieder einen gewissen Ehrgeiz in mir erweckte, entschied ich mich, doch noch ein paar Jahre Fußball dran zu hängen. Es war eine gute Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Aus der Zeit sind viele schöne Erinnerungen und Freundschaften geblieben.
Ach ja, neben Fußball habe ich für Groß-Midlum auch Tischtennis gespielt. Über Jahre waren wir als Mannschaft durchaus erfolgreich.
Überhaupt sind mir im Zusammenhang mit Groß-Midlum die Herzlichkeit und die große Bereitschaft fürs Ehrenamt in Erinnerung geblieben. Ich denke auch gerne zurück an die gute Nachbarschaft im Ort, wo man sich gegenseitig immer gerne geholfen hat.
Als Umkleidekabine nutzen die Fußballer damals die Räumlichkeiten der örtlichen Dorfgaststätte. Das hatte Vorteile. Heimsiege konnten gleich an Ort und Stelle gefeiert werden. Aber ein Nachteil war natürlich, dass es dort doch sehr beengt war.
An der Spitze der Freien Turnerschaft Groß-Midlum e. V. war damals ein Mann, dessen Initialen dort im Ort wohl fast jeder kennt: HGU. Er war es auch, der mich nach Beendigung meiner aktiven „Karriere“ als Fußballer in den geschäftsführenden Vorstand von Groß-Midlum holte. Gemeinsam mit weiteren Vorstandskollegen schafften wir es binnen weniger Jahre den Verein so aufzustellen, wie es Groß-Midlum verdient hatte. Hervorzuheben ist die Planung, Finanzierung und der Bau des vereinseigenen Sportheimes. Heute immer noch Stolz und zentraler Anlaufpunkt der Milmer*innen.
Westerhusen (ca. 340 Einwohner)
Mich zieht es aus verschiedenen Gründen immer mal wieder nach Westerhusen.
Beim Gärtner im Ort hat man die Möglichkeit, Obstbäume und Obstpflanzen von historischen ostfriesischen Obstsorten zu erwerben, die auf unserem schweren ostfriesischen Kleiboden gut gedeihen und ich habe mich dort schon oft beraten lassen.
Dass die kleine Ortschaft über eine äußerst vorbildliche Ortsgemeinschaft verfügt, zeigt eine Besonderheit, die ich in der Gemeinde Hinte nur aus Westerhusen kenne. Die regelmäßige Gartenpflege an der Landstraße, an der sich viele Westerhuser*innen beteiligen, zieht sich durch das ganze Jahr. Im Frühling werden die Beete am Straßenrand hergerichtet und es sind als erstes die Narzissen, die um Ostern herum zu Hauf aus der Erde sprießen und das Frühjahr in der Gemeinde einläuten.
Regelmäßig sieht man die Westerhuser*innen „tuunschen“. Und am Ende des Jahres, in der Vorweihnachtszeit, wird es weihnachtlich an der Landstraße. Dann tragen sogar die Laternen, die die Straße säumen, ihre Weihnachtsmützen.
Auch geschichtlich hat Westerhusen Einiges zu bieten, wie z. B. die Kirche, die im 15. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet wurde. Das Gotteshaus und die ebenfalls aus der Zeit stammende, vollständig erhaltene Orgel sind immer einen Besuch wert. Die Orgel ist heute noch voll einsatzfähig.
Dort wo früher die Burg von Westerhusen stand, sind heute noch Wall und Grabenreste zu erkennen. Die Burg wurde von Söldnern der Hansestadt Hamburg zerstört (1436). Erhalten von der Burg blieb lediglich das um 1600 erbaute Schatthaus. Im Laufe der Zeit entstand dort im ehemaligen „Börgtuun“ das kleine Wäldchen mit Rastplatz, unter anderem für Radfahrer, die auf dem Fahrradweg von Groß-Midlum nach Hinte an Westerhusen vorbei kommen. Das Wäldchen ist auch ein gern besuchter Ort der Hundebesitzer, die dort regelmäßig mit ihren Vierbeinern spazieren gehen.
Cirkwehrum (ca. 190 Einwohner)
Cirkwehrum gehört zu den kleineren Dörfern unserer Gemeinde. Vielen ist der Ort bekannt, weil eine Straße hindurch in die Krummhörn führt, grobe Richtung Greetsiel.
Ach ja, fast hätten wir dort um die Jahrtausendwende ein Haus gekauft - dann wären meine Familie und ich heute Cirkwehrumer.
Cirkwehrum ist mir über die Menschen bekannt, die ich von dort kenne. Die Hauptstraße führt einen oft durch den Ort hindurch. Man findet nur selten den Weg ins Dorf hinein.
Mein Vor-Ort-Vorstellungstermin als Kandidat für das Amt des Bürgermeisters fand im gemütlichen Dorfgemeinschaftshaus von Cirkwehrum statt. An dem Abend, an dem ich mich den Cirkwehrumer*innen vorstellen durfte, hatte ich den Eindruck, dass die Dorfgemeinschaft dort intakt ist.
Bekannt ist mir Cirkwehrum unter anderem wegen der Boßler, die immer wieder auf sich aufmerksam machen und regelmäßig auf den umliegenden Straßen präsent sind. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten die Ostfriesen einige ganz besondere, eigene Sportarten. Das Boßeln gehört zweifelsohne dazu. Viele Boßelvereine gibt es in der Gemeinde Hinte nicht mehr. In Cirkwehrum wird diese ostfriesische Tradition noch intensiv aufrechterhalten.
Der Boßelverein von Cirkwehrum gehört zu den größeren Vereinen in der Gemeinde. Er umfasst ca. 60 Mitglieder. Immerhin drei Herrenmannschaften sind dort noch aktiv.
Die ortsansässige Feuerwehr ist die zweite, große Gemeinschaft dort. Aufgrund sinkender Mitgliederzahlen hat sich die Feuerwehr von Cirkwehrum mit Westerhusen zur Einheit „Freiwilligen Feuerwehr Cirkwehrum-Westerhusen“ zusammengeschlossen.
Osterhusen (ca. 490 Einwohner)
Viele Orte in der Gemeinde Hinte habe ich bereits als Kind über meine Leidenschaft zum Angeln entdeckt. So auch Osterhusen. Von meinem „Heimathafen“ Suurhusen aus, haben meine Freunde und ich damals immer wieder den Weg übers Wasser nach Osterhusen gesucht. Mein ganzer Stolz war eine alte Eisenjolle mit dem Namen „Zander“. Ich weiß nicht, wie oft wir mit meinem 3 PS Aussenborder damals durch den „Waterlösen“ in Suurhusen, unter der Eisenbahnbrücke hindurch, in Richtung Osterhuser Brücke getuckert sind. Dort angekommen haben wir unzählige Stunden, mit Bambusstock und Senknetz „bewaffnet“, am Wasser verbracht.
Ab und an angelte ich mit einem Freund auch im Bereich der alten Ziegelei. Für uns war das damals ein riesiger Abenteuerspielplatz – zugegeben nicht ganz ungefährlich. Diesen Ort am Knockster Tief suche ich auch heute noch gerne auf, um dort in aller Ruhe zu angeln. Wenn man es genau nimmt, muss man sagen, dass dieser Bereich geographisch eigentlich schon zu Hinte gehört.
Als Kinder waren wir mit meinen Eltern oft in Osterhusen bei Onkel und Tante väterlicherseits zu Besuch. Die beiden wohnen heute noch dort. Ganz in der Nähe des Geburtshauses meines Urgroßvaters, der dort in Osterhusen aufgewachsen ist. Ein paar meiner Wurzeln verzweigen also auch nach Osterhusen.
Bezogen auf die Gemeinde Hinte, ist Osterhusen ein recht kleiner Ort, aber geschichtlich hochinteressant für die Region Ostfriesland. Am 21. Mai 1611 wurde der „Osterhusische Accord“ zwischen dem Graf Enno III. und Vertretern der damaligen Ritterschaft geschlossen.
Dieser Vertrag beendete, auf Druck der Niederlande, die sehr heftigen und auch blutig geführten Auseinandersetzungen zwischen den Ständen und den Grafen. Er sicherte den Bewohnern Ostfrieslands einen für diese Zeit vergleichsweise hohen Grad an Freiheiten. Ein ähnliches Vertragswerk gab es bis dahin weltweit noch nicht.
Heute gehören das Boßeln und die Feuerwehr fest zu Osterhusen. Die Boßler sind regelmäßig auf der Landstraße in Richtung Loppersum zu finden.
Die Freiwillige Feuerwehr Osterhusen ist ein wesentlicher Faktor des örtlichen Zusammenlebens, sozusagen der Kitt, der Osterhusen zusammenhält.
Herausragend ist die Kinder- und Jugendarbeit der Feuerwehr. Mehr als 50 „Heranwachsende“ zwischen 6 und 18 Jahren werden an die wichtige Aufgabe des Brandschutzes herangeführt. Respekt!
Hinte (ca. 2.800 Einwohner)
Ich bin in Suurhusen aufgewachsen. Nach der Grundschule in Loppersum waren zwei Jahre Orientierungsstufe in Hinte angesagt, die mich schließlich auf das Johannes-Althusius-Gymnasium brachten. Sowohl in der Grundschule als auch in der Orientierungsstufe wurden immer alle Nicht-Hinteraner*innen in Klassen zusammengefasst. Dadurch gab es kaum Kontakte zu Hinteraner*innen. Das änderte sich erst auf dem Johannes-Althusius-Gymnasium. Da waren wir nicht mehr die Loppersumer, Suurhuser, Westerhuser, Cirkwehrumer, Groß-Midlumer, Canhuser, Osterhuser, Eisinghuser oder Abbingwehrster, sondern wir waren alle Hinteraner*innen.
Mit zunehmendem Alter und wachsender Mobilität verschwammen für uns die Grenzen in der Gemeinde und man hatte Kontakte in alle Dörfer. Langsam eroberten wir neues Terrain und es kamen erste Schulfreunde aus Hinte dazu.
Gesunde Rivalität gab es nur noch auf dem Fußballplatz. Man muss dazu sagen, dass es für uns damals – neben dem Angeln - nur den Fußball als Freizeitbetätigung gab. Bei den „Ortsderbys“ ging es stets engagiert aber immer fair zur Sache. Ich spielte damals als Heranwachsender für die Blau-Weißen und wir freuten uns immer auf die Spiele gegen die Gelb-Schwarzen oder die Grün-Weißen. Für die Fußball-Kenner unter uns: die Roten spielten damals bei den Gelb-Schwarzen mit….die Freie Turnerschaft Groß-Midlum wurde erst 1985 gegründet.
Ein besonders Ereignis aus dem Jahr 1994 verbindet mich auch noch mit Hinte. Damals, noch in Suurhusen wohnend, habe ich im Standesamt des damaligen Hinteraner Rathauses meine Frau geheiratet.
Nachdem wir von Suurhusen nach Groß-Midlum gezogen sind, wo wir 8 Jahre wohnten, haben wir 2001 in Hinte unser Haus gebaut. Unserer Kinder sind in Hinte in den Kindergarten gegangen und anschließend dort eingeschult worden.
In allen Ortschaften, in denen ich gewohnt habe, wurde ich auch ehrenamtlich tätig. So auch in Hinte. Als Not am Mann war, übernahm ich mit einem Kollegen eine ambitionierte D-Junioren-Mannschaft. Wir haben die Jungs beim Erwachsenwerden begleitet, bis sie in den Herrenbereich gewechselt sind. Die Aufgabe war nicht nur interessant, sondern auch sehr anspruchsvoll. Eine intensive Zeit, die ich nicht missen möchte. Wir waren für die Jungs nicht nur Trainer, sondern auch Erzieher, Kumpels, Chefs und Lehrer.
Ich erinnere mich noch an Winter, die das Knockster Tief haben zufrieren lassen. Beim „schöfeln“ war in Hinte immer eine Pause eingeplant. Nahe bei der Mühle wurden damals die berühmten „Hinteraner Pepernöten“ vom ortsansässigen Bäcker, direkt auf dem Eis verkauft. Das ist sicher dem einen oder anderen noch in Erinnerung geblieben.